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Indizierte Spiele und Realismus

 
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User_User
JLI'ler



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BeitragVerfasst am: 02.01.2009, 18:17    Titel: Indizierte Spiele und Realismus Antworten mit Zitat

Wo kann ich mich über indizierte Spiele und Filme informieren, mit besonderen Bezug zum Realismus? Gibt es da ein empfehlenswertes Magazin, welches einen Überblick bietet?

Hintergrund:
Ich spiele überwiegend Strategie- und Rollenspiele und hatte mal Lust auf was Anderes.
Ich habe mir grand theft auto Vice city gekauft, welches nicht indiziert ist.
Dabei waren folgende Punkte ärgerlich, die das Spiel für mich unglaubwürdig und damit nicht spielenswert machte:

Ich bekomme den Auftrag, jemanden mit einer Motorsäge zu töten.
Schwer, langsam, unsauber
Will mich der Auftraggeber auflaufen lassen, habe ich evtl. in einer vorangegangenen Missionen einen Fehler gemacht?

Fahre Person A nach B.
Ich kann das Fahrzeug der Person beschädigen, ohne dass die Mission abgebrochen wird.

Zerstöre Gebäude mit Sprengladungen durch einen ferngesteuerten Hubschrauber (Was in der Realität, so weit ich weiß, noch nicht vorkam).
Da die Arbeiter und Polizisten/Wachleute (Was suchen die auf der Baustelle?) mich angreifen, sollte ich sie „anfliegen“, um sie auszuschalten und danach die Sprengladungen plazieren.

Bei vielen Spielen generell: Überdimensionierte Waffenmodelle. Was suchen Kriegswaffen in Innenräumen?
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xardias
JLI Master


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BeitragVerfasst am: 02.01.2009, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Vice City sollte nie realistisch sein, das Spiel ist eine einzige Parodie auf Gangsterfilme/Spiele.

Das Problem am Realismus in Spielen ist:
Du kannst ein Spiel nie 100%ig realistisch gestalten, aber je realistischer es auf den Spieler wirkt, desto eher fallen ihm die ganzen kleinen Fehler auf.
Das Phänomen hat einen Namen, mir fällt er bloß nicht ein :/.

Wie würde für dich ein realistisches Kriegsspiel aussehen? Tagelang im Matsch hocken und nix tun, bis du rein zufällig einem Bombenangriff zum Opfer fällst? Und komm dann nicht mit respawnen, das ist erst recht unrealistisch Wink

Spiele sollen in erster Linie Spaß machen. Realismus ist da ab einem gewissen Grad nicht förderlich.
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Jonathan_Klein
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BeitragVerfasst am: 03.01.2009, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

Selbe Meinung: Realismus und Spielspaß sind Gegensätze. Wieso spielt man? Weil das eigene, realistische Leben nicht unterhaltsam genug ist.

Klar, Realismus kann an manchen Stellen natürlich Spaß machen, man kann sich schneller reindenken und versteht leichter, wie Abläufe funktionieren, weil es eben bekannt ist. Außerdem steigert es die Atmosphäre.
_________________
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User_User
JLI'ler



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BeitragVerfasst am: 03.01.2009, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich kann man die komplexe Wirklichkeit nicht vollständig abbilden. Vereinachte Abbilder der Wirklichkeit können doch auch Spaß machen (z.B. halbwegs realistische Wirtschaftssimulationen, Fahrsimulationen, Flugsimulatoren).

Ich will mal eine Vergleich machen (Spiel = Film):

Ich habe nichts gegen Mangas, Science Fiction-Filme, Komödien, Fantasy-Filme, …

Nun will ich beispielsweise einen Film über die Mafia sehen (mehr in Richtung Milieustudie), der auf dem Buch eines Aussteigers basiert und in welchem Eindrücke, Sichtweisen, Abhängigkeiten und Realitäten dieser eigenen Welt dargestellt werden. Wird so was in einem Spiel abgebildet, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es verboten wird. Ich finde es beispielsweise doof, jemanden mit einer Motorsäge zu töten. Genauso gut könnte ich mir vorstellen, jemanden mit einem Kontrabass zu erschlagen. Wenn alles überzeichnet ist oder die Gesamtdarstellung halbwegs homogen ist, sodass keine größeren Stielbrücke existieren, dann sind fiktive Inhalte akzeptabel (Aber irgendwann will man doch mal was anderes sehen – oder?).

Beispielsweise suche ich eine gute, möglichst deutschsprachige Informationsquelle über Spiele, die man fast auf der ganzen Welt spielen kann.
Ich habe nichts gegen fiktive Filme sondern will nur eine andere Art der Darstellung mehr in Richtung Realismus sehen.

„Nur“ Programmieren macht doch auch nicht immer Spaß. Wie wäre es beispielsweise mal zur Abwechslung mit einem Musik- oder Animationsprogramm? Abwechslung und andere Sehgewohnheiten sind Quelle zur Inspiration.
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xardias
JLI Master


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BeitragVerfasst am: 03.01.2009, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

User_User hat Folgendes geschrieben:

Beispielsweise suche ich eine gute, möglichst deutschsprachige Informationsquelle über Spiele, die man fast auf der ganzen Welt spielen kann.

Eine legale wirst du dazu wohl kaum finden. Ich denke ein Blick in englische Online Gaming Magazine dürfte da doch ausreichen, nicht??

Im übrigen: Indizierung basiert soweit ich weiß auf dem Gewaltgrad des Spiels und darauf, inwieweit Gewalt eine tragendes Spielelement ist.
Du kannst also durchaus realistisch handelnde Spiele gestalten, ohne, dass diese indiziert werden.
Im Gegenteil. Ich hoffe einfach mal, dass unsere Welt nicht schon so brutal geworden ist, dass man ein jedes auf Realismus basierendes Spiel aufgrund von Gewaltverherrlichung verbieten muss.
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PeaceKiller
JLI Master


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BeitragVerfasst am: 06.01.2009, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

xardias hat Folgendes geschrieben:
Das Phänomen hat einen Namen, mir fällt er bloß nicht ein :/.


Das ist das Uncanny Valley.
_________________
»If the automobile had followed the same development cycle as the computer, a Rolls-Royce would today cost $100, get a million miles per gallon, and explode once a year, killing everyone inside.«
– Robert X. Cringely, InfoWorld magazine
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xardias
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BeitragVerfasst am: 10.01.2009, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ah danke, genau das wars!
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